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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 76

1909 - Leipzig : Hirt
76 Iv. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen und seine Zeit. Das Jahr 1848 brachte auch in Italien die Bewegung zur Herstellung eines einheitlichen Königreiches wieder in Gang. Vor allem war die österreichische Herrschaft in der Lombardei und Venedig verhaßt. Der König von Sardinien stellte sich an die Spitze der Einheitsbewegung und rückte mit einem Heere in die Lombardei ein, wurde aber von dem österreichischen Feldmarschall Radetzky bei Custozza und Novara so entscheidend geschlagen, daß er die Krone seinem Sohne Viktor Emanuel ll. abtrat. Dieser schloß Frieden mit Österreich und zahlte eine Kriegsentschädigung. Der Kirchenstaat wurde ebenfalls in die Einheitsbestrebungen verwickelt. Die Bevölkerung Roms forderte bei Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Sardinien und Österreich von Papst Pius Ix. 1848 eine Kriegserklärung an Österreich. Der Papst verweigerte diese. Da brach in Rom die Revolution aus, der Papst floh in das Königreich Neapel, nach Gaeta. Napoleon, damals Präsident der Französischen Republik, schickte ein Heer nach Rom, das die italienischen Freischaren mit ihrem Anführer Garibaldi schlug, den Papst nach Rom zurückführte und zu seinem Schutz eine Besatzung dort ließ. Daß der Papst sich auf fremde Truppen stützte, machte seine weltliche Herrschaft mißliebig. Vorläufig war aber die alte Ordnung in Italien hergestellt. Zehn Jahre später, im Jahre 1859, nahm Viktor Emanuel Ii. den Krieg gegen Österreich in Oberitalien wieder auf. Frankreich trat auf die Seite Viktor Emanuels gegen Österreich. Bei Magenta und Sol-ferino wurden die österreichischen Truppen trotz tapferster Gegenwehr geschlagen. Österreich mußte die Lombardei an Frankreich abtreten. Frankreich überließ sie Viktor Emanuel. Toskana, Modena und Parma erklärten sich durch Volksabstimmung für Anschluß an Viktor Emanuel. Frankreich erhielt für seine Hilfe Savoyen, das Stammland Viktor Emanuels, und das Gebiet von Nizza. Nun kamen Neapel und Sizilien an die Reihe. Garibaldi, der kühne Freischarenführer, stürzte die königliche Herrschaft in Sizilien; der König floh. Jetzt wandte sich Viktor Emanuel gegen den Kirchenstaat. Er stellte an den Papst die-Forderung, seine Truppen zu entlassen. Der Papst weigerte sich. Da rückten die Truppen des Königs in den Kirchenstaat ein und schlugen die päpstlichen Truppen bei Ca'stelsidardo. Der Kirchenstaat wurde bis auf Rom und die Römische Ebene besetzt. Rom und die Römische Ebene wurden von französischen Truppen beschützt. Dieses Gebiet und Venezien waren die einzigen Landstriche, die Viktor Emanuel noch nicht unterworfen waren. Da erklärte 1861 die italienische Volksvertretung Viktor Emanuel zum Könige von Italien. Der Krimkrieg, 1853—56. Kaiser Nikolaus I. von Rußland beanspruchte von der türkischen Regierung das Schutzrecht über die Christen griechischen Bekenntnisses im Türkischen Reiche. Da die Forderung zurück-

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 264

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
264 Neue Geschichte. Weiber und Kinder übrig; 38,000 Männer waren gefallen, und 60,000 Franzosen vor den Wällen erschlagen worden. Von 1808 an kam auch ein englisches Heer unter dein vollendet klugen Wellesley, dem nachmaligen Herzog von Wellington, Spanien zu Hilfe; und der machte den Franzosen so heiß, daß sie nie über das Land Meister wurden und 1813 daraus weicheu mußten. Noch einmal wollte O est rei ch das Waffenglück versuchen. Aber was halfen seine ungeheuren Anstrengungen, sein Aufruf an die deutsche Nation zu einem ähnlichen Volks- und Freiheitskrieg wie in Spanien, die Geschicklichkeit seines Erzherzogs, seine treuen Tyroler? Napoleon kam wieder über die Douau, wurde zwar bei Aspern geschlagen (er verlor 30,000 Mann), erfocht aber bei Wagram (6. Juli 1809) einen so entscheidenden Sieg, daß abermals Friede wurde, und Oestreich ferner 2000 O.m. verlor, über welche der Sieger nach Gewohnheit verfügte. — Noch während des Krieges tobte Napoleon auch gegen den Papst Pins Vii., dem er die weltliche Herrschaft entreißen wollte. Je ruhiger dieser gegen alle Anmaßungen protestirte, desto härter trat Napoleon auf. Nun folgte der Bannstrahl, der unter diesen Umständen Eindruck auf die Welt machte. Indessen wurde jetzt der Papst bei Nacht überfallen, fortgeschleppt und fortan als Gefangener geheilten. Was aber auch Napoleon vornahm, indem er ihm jede Bequemlichkeit entzog, konnte er doch den standhaften Greis nicht bezwingen. — Italien war jetzt gariz französisch; in Neapel wurde Mn rat, Napoleons Schwager, König. Frankreich selbst verschlang Holland und die Nordseeküste und zählte statt 83 nun 140 Departements. Napoleon ließ sich jetzt auch von seiner bisherigen Gemahlin scheiden, und wagte es, um des Kaisers Franz Tochter Marie Lnise zu werben, mit welcher er (März 1810) getraut wnrde, und die ihm einen Sohn gebar. Die Völker aber seufzten unter dem eisernen Scepter; und es war wohl vorauszusehen, daß der allzu stark gespannte Bogen endlich brechen müsse.

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 283

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 283 durchaus mit Sardinien vereint sein wollte; auch Florenz, Parnia, Modena, Bologna übergaben sich Bittor Erna-nnel (j. 1849 König von Sardinien). Vergeblich pro-testirte der Papst gegen die Beraubung des Kirchenstaats. Und nicht genug! Der verwegene Republikaner Garibaldi, der 1849 die Franzosen vor Rom geschlagen hatte, landete plötzlich 1860 in Sicilien, gewann die Insel, setzte nach Neapel über und wurde überall als Befreier empfangen. Damit er nicht allein Alles ausrichte, ließ Viktor Emauuel fein Heer in den Kirchenstaat einrücken, erdrückte die päpstliche Armee und besetzte Ancona. Darauf belagerte er Franz Ii., dem in Folge von Bestechung Alles abtrünnig wurde, in feiner letzten übrigen Festung Gaeta. Als diese siel, Febr. 1861, wurde das erste italienische Parlament nach Turin berufen, das 20. März Viktor Emannel zum König von Italien ausrief, aber auch dem Franzosenkaiser zum Dank für feine Hilfe Savoyen und Nizza abtrat. Umsonst protestirte dagegen Garibaldi, umsonst auch der Papst, der also trotz Napoleons Schutz kaum ein Viertheil des Kirchenstaats behielt. Selbst dieses letzte Viertel wollte ihm Garibaldi mit feinen Freischaaren abnehmen. Unter dem Ruf: Rom oder Tod! landeten sie im Süden der Halbinsel. Da aber verlegte ihm ans Napoleons Geheiß das italienische Heer den Weg, bei Aspromonte (Aug. 62) wurde er umzingelt, verwundet und gefangen. So blieb der Papst noch 8 Jahre läuger Herr in Rom, und Viktor Emanuel mußte sich vorerst mit Florenz, als der Hauptstadt seines neuen Reiches begnügen. Mit dem I. 1859 wachte nun auch in Deutschland wieder das Nationalitätsstreben auf; man schämte sich halb, daß Italienern so leicht glückte, was soliden Deutschen mißglückt war. Auch die Polen sieugen an, zu rumoren. Alexander Ii., der 1861 gewagt hatte, 20 Mill. Leibeigene in Rußland für frei zu erklären, und auch sonst zu Reformen geneigt war, behandelte sie erst milde; als aber der Ausstand 1863 ausbrach, nicht durch

4. Geschichte der Neuzeit - S. 336

1887 - Wiesbaden : Kunze
336 Dritte Periode der Neuzeit. Am 8. Mai 1852 setzten die Großmächte durch das Londoner Protokoll fest, daß die dänische Monarchie mit Einschluß Schleswig-Holsteins ungeteilt bleiben und der Gesamtstaat nach dem Tode des kinderlosen Königs Friedrich Vh. unter Aufhebung des gültigen Erbrechts an Prinz Christian von Holstein-Glücks-burg fallen sollte. Preußen stimmte dem Londoner Protokoll zu; aber der Bundestag und die Herzogtümer versagten die Anerkennung. Die beiden Herzogtümer wurden jetzt enger als je mit Dänemark vereinigt. Der dänische König verfuhr gewaltsam gegen deutschgesinnte Beamte und Geistliche, suchte die deutsche Sprache in Schleswig zu unterdrücken und diese Provinz Dänemark förmlich einzuverleiben. 4. Aufstände in Italien, Östreich und Ungarn. Italien. Gleich in den ersten Märztagen war das ganze lom-bardisch-venetianische Königreich von Östreich abgefallen und hatte die Truppen des greisen Feldmarschalls Radehky zurückgedrängt. Sardinische, römische und toskanische Freischaren strömten den Lombarden zu, und der König Karl Albert von Sardinien, welcher zum Herrscher des einigen freien Italiens ausersehen war, rückte mit 100 000 Mann heran. Inzwischen hatte Radetzky bedeutende Verstärkungen an sich gezogen, und durch seine Siege bei Cu stozza (25. Juli 1848) und Novara (24. März 1849) lieferte er nicht nur Mailand wieder in die Hände des Kaisers, sondern nötigte auch den König von Sardinien zum Rückzüge in sein Land. Nach der Eroberung von Brescia (4. April) wurde der Aufstand in der Lombardei von Hayn au mit blutiger Strenge unterdrückt; Venedig, welches die Republik ausgerufen hatte, wurde eng eingeschlossen und mußte sich nach einer schwierigen Belagerung (25. Aug. 1849) ergeben. Auch in Mittel- und Süd italien gab es Unruhen. Pius Ix , feit 1846 Papst und in der ersten Zeit seines Pontifikats die Hoffnung Italiens, mußte im November 1848 nach Gasta fliehen, und Rom ward für eine Republik erklärt; aber ein französisches Heer unter Oudinot eroberte die Stadt, und der Papst konnte 1850 wieder einziehen. Toskana hatte ebenfalls eine republikanische Regierung eingerichtet, aber infolge einer Gegenrevolution kehrte der geflüchtete Großherzog zurück. Auch Sizilien, das sich von Neapel losgerissen hatte, ward wieder unterworfen. Östreich und Ungarn. In Wien wurde der Staatskanzler Metternich (13. März 1848) zur Abdankung genötigt. Der Kaiser

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 136

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
136 Fünfte Periode. Von 1517—1648. — Erster Abschnitt. Von 1517—1555. schlag, bis der Sieg Pescaras und Frundsbergs bei Pavia und die Gefangennahme Franz’ I. 1525 Karl eine großartige Stellung gab. Im Frieden von Madrid verzichtete Franz 1526 auf alle Ansprüche in Italien und Burgund, i- b) Der erste Speierer Reichstag 1526 und seine Folgen. Sogleich nach dem Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in Deutschland vorzugehen. Hier hatten sich die Parteien zu dem katholischen Dessauer und dem evangelischen Gotha-Torgauer Bündnisse zusammen geschlossen; zu jenem gehörten Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg, Albrecht von Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig; zu diesem Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, später auch andre Reichsstände, darunter Magdeburg. Aber des Kaisers Absicht wurde sogleich vereitelt, da Franz I. einen neuen Krieg plante und es dem durch Karls große Stellung besorgt gemachten Papst Clemens Vii., einem Yetter Leos X., gelungen war, einen großen Bund gegen ihn zustande zu bringen; zugleich rückten die Türken unter Suleiman Ii. gegen Ungarn. So faßte 1526 der Reichstag zu Speier einen aufschiebenden Beschluß: bis zu einem allgemeinen Konzil sollte ein jeder Reichsstand also leben, regieren und sich halten, wie er solches vsesen Gott und kais. Maj. hoffet und vertrauet zu verantworten“. Wenn dieser Beschluß auch nicht die gesetzliche Grundlage der Entstehung deutscher Landeskirchen ist, so begann doch nun tatsächlich ihre Organisation. Die Territorialfürsten wurden die obersten Bischöfe ihrer Landeskirchen, es erhielt also ihre fürstliche Gewalt eine bedeutende Stärkung. Pfarrer und Superintendenten wurden vom Staate ernannt; die Kirchengüter wurden säkularisiert. Der an politischer Begabung und Frische des Geistes seine Standesgenossen überragende Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, Herzog Albrecht von Preußen, der 1525 mit Polen den ^ ertrag von Krakau schloß und das Ordensland säkularisierte1, waren die ersten größeren Fürsten, die die Reformation einführten. 1) Die katholisch bleibenden Ritter gingen nach Mergentheim a. d. Tauber. 1805 im Preßburger Frieden zum erblichen östeiteichischen Gut erklärt und 1809 von Napoleon aufgelöst, wurde der Orden 1834 als eine österreichische geistlich-militärische Einrichtung wiederhergestellt.

6. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 197

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die Zeit Napoleons Iii. 197 Monarchie in Italien zu garantieren gegen das Kommando des deutschen Heeres, das am Rheine Frankreich in Schach halten sollte, war aber abgelehnt worden. Um nach den Niederlagen in Italien nicht auf Preußens Hilfe, die Österreichs Stellung in Deutschland untergraben mußte, angewiesen zu sein, nahm Franz Josef zu Villa- Fnede^zu franca die Bedingungen Napoleons an, der auf jeden Fall einen und Zürich Kampf mit Preußen vermeiden wollte. Österreich verzichtete auf die Lombardei, behielt aber Venetien. Die durch die Volksbewegung vertriebenen Herrscher von Parma, Modena, Toskana und der Romagna sollten wieder eingesetzt werden, der Papst als eine Art Präsident an die Spitze Italiens treten. Der Friede zu Zürich bestätigte diese Abmachungen. Viktor Emanuel erhielt die Lombardei als Gnadengeschenk Napoleons. Mit der Erhebung des Papstes, d. h. seines Schutzherrn Napoleon, zum Oberhaupte Italiens war die Bevölkerung unzufrieden. Die nach französischem Vorbilde eingerichteten Volksabstimmungen über die Einigung Zugehörigkeit zu den alten Staaten oder zu dem werdenden Einheitsstaate fielen einstimmig zugunsten Sardiniens aus. Es fehlte aber nach dem Kriege der Einheitsbewegung die sichere Führung Cavours, der bei den Friedens Verhandlungen sich von Napoleon betrogen glaubte und daher seine Entlassung genommen hatte. Zwischen Liberalen und Klerikalen tobte der Streit. Garibaldi trug mit seinen Freischaren den Kampf nach Süden. Erst nach dem Wiedereintritt Cavours ins Ministerium wurde die nationale Erhebung von neuem einheitlich geleitet. Er erhielt gegen die nun endlich vollzogene Abtretung von Savoyen und Nizza Napoleons Zustimmung zur Einverleibung von Mittelitalien. Inzwischen hatte Garibaldi aus Neapel und Sizilien Ferdinand Ii. vertrieben. Der Freischarenführer war empört über die Abtretung an Frankreich. Infolgedessen nahmen in seiner Umgebung republikanische Gedanken überhand. Deswegen beeilte sich Cavour ihn für die Monarchie zu gewinnen. Viktor Emanuel selbst ging nach dem Süden und ’zwang mit Garibaldi die Neapolitaner zur Waffenstreckung. Bis auf Venetien und den Kirchenstaat war Italien unter einem Herrscher. Ein konstituierendes Parlament erhob Viktor Emanuel zum König von Italien. Das Volk verlangte aber noch die alte Hauptstadt Rom. Cavour verhandelte darüber mit Pius Ix. und Napoleon. Er bot Römische für den Verzicht des Papstes auf die weltliche Herrschaft die Frage Trennung von Staat und Kirche an. Nach seinem Tode suchte {1862) Garibaldi Rom durch einen Handstreich zu nehmen. Da aber Napoleon mit Rücksicht auf die innerfranzösische Lage den Papst nicht aufgeben und Viktor Emanuel nichts gegen Frankreichs Willen tun konnte, mußte der siegreiche Garibaldi in die Verbannung gehen. Seitdem trat eine Verstimmung bei den italie-

7. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 13

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Napoleon, Victor Lmanuel und der Papst 13 fördern. Dieser Bund wird unter dem (Ehrenschutze des heiligen Vaters stehen. Der Kaiser von Österreich tritt an den Kaiser der Franzosen seine Rechte auf die Lombardei ab, mit Ausnahme der Festungen Mantua und peschiera. . . . Oer Kaiser wird das abgetretene Gebiet dem Könige von Sardinien übergeben. üenetien wird in den italienischen Bund eintreten, verbleibt aber dem Kaiser von (Österreich.. . . 5. Brief Napoleons an Victor Lmanuel. 12. Juli 1861.1 Herr Bruder! Ich war glücklich, das neue Königreich in dem Augenblicke anerkennen zu können, wo L. Itt. den Ittann verlor, der am meisten zur Wiedergeburt seines Vaterlandes beigetragen hat? Dadurch habe ich einen neuen Beweis meiner Zuneigung zu einer Sache geben wollen, für die wir gemeinsam gekämpft haben. Indem wir nunmehr unsere amtlichen Beziehungen wieder aufnehmen, bin ich genötigt, gewisse vorbehalte für die Zukunft zu machen. Seit elf Jahren trete ich für die Macht des heiligen Vaters ein. Obgleich es nicht mein Tvunsch ist, einen Teil des italienischen Bodens zu besetzen, hat die politische Lage mich stets verhindert, Rom zu räumen. Tvürde ich es ohne ernstliche Bürgschaft getan haben, so hätte ich das vertrauen getäuscht, das das Haupt der Kirche auf den Schutz Frankreichs gesetzt hatte. Die Lage ist noch dieselbe. Ich mujz also C. Itt. offen erklären, daß ich zwar das neue Königreich anerkenne, aber doch meine Truppen in Rom lassen werde, solange C. Itt. sich nicht mit dem Papste ausgesöhnt haben und der heilige Vater in dem ihm verbliebenen Gebiete von irgendeiner Streitmacht bedroht ist. Tttögen (E. Itt. überzeugt sein, daß mich hierbei nur das Pflichtgefühl leitet. C. Frankreich und -er Papst. 1. Brief Napoleons an den Papst. 31. Dezember 1839? Trotz meiner (Ergebenheit an den heiligen Stuhl, trotz der Anwesenheit meiner Truppen in Rom konnte ich mich einer gewissen Gemeinschaft mit der nationalen Bewegung, die der Kampf mit Österreich in Italien erweckte, nicht entziehen. Nach dem Friedensschlüsse beeilte ich mich, C. H. die Gedanken zu unterbreiten, die geeignet waren, die Beruhigung der Romagna herbeizuführen, und ich glaube auch heute noch, daß diese Provinz sich unterworfen hätte, wenn C. H. eingewilligt hätten, dort einen weltlichen Statthalter zu ernennen. Unglücklicherweise geschah dies nicht, und so sah ich mich außerstande, die (Einführung 1 De Llercq, Xv S. 456. 3 Caoour mar am 6. Iuni 1861 gestorben. 3 Vuentin-Vauchart, Ii S. 258.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 360

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 360 — 4. Vollendung der Einigung Italiens. — Ein neuer Kampf gegen Österreich fügte dann auch die altberühmte Seestadt Venedig mit ihrem Gebiete dem neuen Königreiche Italien hinzu. Als nämlich im Jahre 1866 ein Krieg zwischen Österreich und Preußen (Nr. 137) ausbrach, schloß Viktor Ema-nuel mit dem letzteren einen Bund und zog gegen Österreich von neuem zu Felde. Er erwarb sich zwar keinen Kriegsruhm: seine Streitmacht wurde zu Wasser und zu Lande zurückgeschlagen. Aber die gewaltigen Erfolge der Preußen, welche den gemeinsamen Feind völlig besiegten, brachten ihm dennoch den erstrebten Gewinn: der Kaiser von Österreich sah sich genötigt, ihm Venedig abzutreten. Die Herrschaft des Papstes über den kleinen Rest des Kirchenstaates behauptete sich noch einige Jahre länger. Napoleon Iii. beschützte sie durch ein französisches Heer, das Rom besetzt hielt. Aber das Verlangen der Italiener nach der ewigen Stadt, die einst die Herrin der Welt gewesen war und jetzt auch die Hauptstadt des neuen Königreichs werden sollte, war unwiderstehlich. Kaum waren daher im Jahre 1870 die französischen Truppen hinweggenommen, um für ihren Kaiser in den verhängnisvollen Krieg gegen Preußen (Nr. 138) zu ziehen, da ließ Viktor Emannel sein Heer sofort in das päpstliche Gebiet einrücken. Fast ohne Blutvergießen würde Rom genommen: der elfhuubertjährige Kirchenstaat horte auf zu bestehen. Zwar legte der Papst feierliche Verwahrung ein gegen die Vernichtung seiner weltlichen Herrschaft; allein das römische Volk erklärte sich in allgemeiner Abstimmung für die Vereinigung mit dem übrigen Italien, und Rom würde, vierzehn ■vjslhrhunberte nach der Auflösung des alten Römerreiches, wieder Hauptstadt des geeinigten Königreiches Italien. 134♦ Revolutions stürme itt Deutschland; eine deutsche Nationalversammlung. 1. Die Märzunruhen von 1848. — Auch in Deutschland gab die Pariser Februarrevolution den Anstoß zu gewaltigen Bewegungen, die schon im März 1848 ausbrachen. Wie der

9. Neuere Geschichte - S. 86

1895 - Leipzig : Reisland
-86- in Italien ein und gewann am.. 5. Mai 1800 die große Schlacht bei Marengo gegen die Österreicher, moburch Italien in seine Hänbe fiel. Als Moreau in Deutschlaub am 3. Dez. einen glänzcnben Sieg bei Hvhenlinben baöontrug und Wien bebrohte, sah sich der Kaiser Franz von Österreich genötigt, den Frieden von Lüneville (1801) zu schließen, in welchem das ganze linke Rheinufer an Frankreich abgetreten werben mußte. Die deutschen Fürsten, welche bort Besitzungen verloren hatten, würden durch Einziehung der geistlichen Herrschaften (Säkularisationen) und freie Reichsstäbte eutschäbigt. Dies geschah durch den Reichsbeputationshauptschluß von 1803. Preußen erhielt Münster, Paberborn, Erfurt re. 1802 kam zwischen England und Frankreich der Friebeu von Amiens zustanbe. Ägypten fiel an die Türkei zurück. Währenb des Friebens arbeitete Bonaparte unablässig an bet inneren Wohlfahrt des Laubes und suchte die durch die Revolution geschlagenen Wuuben möglichst zu heilen. Er orbnete mit dem Papst Pius Vii. die kirchlichen Angelegenheiten und führte die Feier des öffentlichen Gottesbienstes wieber ein; Schulen würden gegri’mbet, Handel und Verkehr durch Anlegung von Straßen beförbert. Er erwarb sich den Ruhm, ein ebenso großer Staatsmann als Felbherr zu sein. Für die vielen Verdienste um das Vaterlanb ernannte ihn der Senat (1802) zum Konsul auf Lebenszeit. Doch dem Ruhmsüchtigen war es leicht, den letzten Schritt zur Alleinherrschaft zu thun. Eine angebliche Verschwörung gegen das Leben des Konsuls, beren Teilnehmer Pichegrü, Moreau und Enghieu, ein Enkel des Prinzen Eonbe, sein sollten, mußte den Weg dazu bahnen. Pichegrü warb ins Gefängnis geworfen, Moreau verbannt und der unschnlbige Herzog von Enghieu aus Deutschlaub nach Frankreich geschleppt und zu Vinceuues bei Paris erschossen. Bonapartes Freunbe wußten dem Volke begreiflich zu machen, daß keine Ruhe sein werbe, wenn Napoleon nicht zum Monarchen erklärt würde. Er sollte als Kaiser das große fränkische Reich Karls des Großen wieber herstellen. Dies gefiel dem eiteln Volke, und der Senat mußte dem Konsul den Kaisertitel anbieten. Er nahm ihn an und ließ sich als Napoleon I. am 2. Dez. 1804 vom Papste Pius Vh. feierlich zum erblichen Kaiser der Franzosen krönen. Aber selbst das Kaisertum genügte dem Unersättlichen noch nicht. Die italienische Republik mußte ihn zu ihrem König ernennen. Am 26. Mai 1805 setzte er die eiserne Krone der Lombarben auf fein Haupt mit den Worten: „Gott gab sie mir, wehe dem, der sie berührt!"

10. Neuere Geschichte - S. 120

1895 - Leipzig : Reisland
— 120 — Die Stellung Österreichs in Italien wnrde unter solchen Umstanden immer schwieriger. Da brach ans die Kunde von der Wiener Revolution in Mailand am 18. März ein Aufstand aus. Der Feldmarschall Graf Radetzky mußte nach mehrtägigem Kampfe die Stadt verlassen und zog sich nach Verona. Gleichzeitig riß sich auch Venedig von Österreich los. König Karl Albert von Sardinien hatte sich bereits 1847 als Schutzherr der italienischen Bewegung angekündigt. , 6^0 nun zum Kriege mit Österreich, an welchem stch auch Toskana, Neapel und der Papst beteiligten. Ansangs wurden einige Borteile über die viel schwächeren Österreicher errungen. Als aber Radetzky Verstärkungen herangezogen hatte, schlug er am 25. Juli 1848 bei Custozza die pemde so, daß sich Karl Albert mit seinen Truppen nach J. catlant) zurückziehen mußte. Er ging in sein Land zurück, nachdem er einen Waffenstillstand abgeschlossen hatte. In Rom traten die konstitutionellen Ideen in Widerspruch mit der kirchlichen Stellung des Papstes, und er zerfiel intt der radikalen Partei. Vom Ausruhr bedroht, verließ er am 25. November Rom und floh nach Gaeta im Neapolitanischen. In Rom bildete sich eine konstituierende Versammlung, welche im Februar 1849 die weltliche Macht des Papstes für aufgehoben erklärte und die Republik einführte. Zur Wiederherstellung des [Kirchenstaates verbanden sich dte katholischen Mächte. Während vom Norden her Österreicher dem Papste zu Hilfe eilten, landete bei Civita Vecchia ein französisches Heer, welches nach hartnäckigem Widerstande am 3. Jult 1849 die Stadt Rom durch Kapitulation in die Hände bekam. Pms Ix. kehrte erst im April 1850 wieder in seine Hauptstadt zurück. . Unterdes hatte Karl Albert im Marz 1849 den Waffen* snllstand gekündigt und erschien noch einmal im Felde, allein ant 21. bis 23. März bei Novara auss Haupt geschlagen, entsagte er zu Gunsten seines Sohnes, Viktor Emannels ü., der Krone, und starb im Juli zu Oporto in Portugal. Auch Venedig mußte sich nach hartnäckigem Widerstände im August den Österreichern ergeben. Aber die Ruhe war von kurzer Dauer. Ohne an zeitgemäße Reformen zu denken, trat man in Österreich wieder in Stöhnte Regierungskrise zurück. Dazu kamen die Wühlereien der Umsturzpartei in allen Teilen Italiens und besonders die von Piemont aus in der Lombardei genährten Unruhen. Sardinien stellte sich unter seinem Viktor Emannel bald selbst wieder an die Spitze der Bewegung und fand in
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